Wir möchten ein ÖkoDorf in Magdeburg gründen. Gegenseitige Wertschätzung ist uns sehr wichtig! Wir wollen suchen was uns verbindet, nicht was uns trennt.
Unser Ziel ist der Aufbau einer gemeinsamen Wohn- und Lebensgemeinschaft. Wichtig ist uns gegenseitiges Vertrauen, Respekt, Achtsamkeit und Verantwortung. In der Gemeinschaft wollen wir am Leben der anderen, die im Projekt wohnen, teilnehmen. Gleichzeitig soll jede und jeder die Rückzugsräume haben, die sie oder er benötigt. Wir möchten bezahlbaren Wohnraum schaffen und solidarisch miteinander leben. Wir streben eine große Gemeinschaft an mit 100+X Menschen, denn dann wird es wirklich bunt und mit so vielen Leuten haben wir Power und können was auf die Beine stellen. Ein solches Großprojekt hat das Potential, in seine Umgebung auszustrahlen. Unser Ziel ist ein gewaltfreier Umgang mit Mensch und Natur. Wir sind ein pluralistischer und undogmatischer Verein. Meinungsvielfalt, Toleranz und gegenseitiger Respekt sind unverzichtbar für unseren gesellschaftlichen Diskussions- und Handlungsrahmen. Rassismus, Antisemitismus, reaktionäre Ideologien und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben in unserer Mitte keinen Platz. Kooperationen mit Akteuren aus diesen Milieus lehnen wir ab. Wir verstehen uns als weltoffene und gastfreundliche Gemeinschaft. Wir heißen alle willkommen, die alle willkommen heißen und lehnen Diskriminierung jedwelcher Art ab.
Wir sind eine selbstorganisierte bunte Gruppe bestehend aus verschiedensten Altersgruppen, Geschlechtern, Menschen mit und ohne Handicap und den verschiedensten Beziehungskonzepten und Berufen. Unsere Unterschiede sind die Herausforderung und die erfrischende Vielfalt für die Gemeinschaft. Jede/r hat Stärken und Schwächen und ist aufgerufen, ihre/seine Talente einzubringen und ihren/seinen Platz im gesamten Gefüge der Gemeinschaft zu finden. Wir wollen Kinder als vollwertige Persönlichkeiten wahrnehmen und im respektvollen Umgang mit ihnen ihre Individualität als Bereicherung anerkennen und einbeziehen.
Unser Gemeinschafts-Objekt ist ein gemeinschaftlich getragenes Projekt. Gebäude und Grundstück sollen der jeweiligen Gemeinschaft gehören. Deshalb wollen wir es zusammen kaufen. Finanziert wird der Kauf und der ökologisch nachhaltige Ausbau durch Eigengeld, Darlehen, Spenden und anderen hilfsbereiten Mitmenschen sowie ggf. einem Bankkredit. Unser Haus soll auch ein Raum sein, in dem Menschen von außen an unserem Projekt teilhaben können. So sind neben den Wohneinheiten auch Gemeinschafts- und Gewerberäume, einen Gemeinschaftsgarten, Mehrgenerationen-Spielflächen, einen gemeinsamen Hofplatz und soziale Projekte geplant.
In unserem Gemeinschaftswohnprojekt zu leben, heißt für alle Bewohner/innen ihre Mitgestaltungsrechte & -pflichten wahrzunehmen und sich aktiv gemäß der eigenen Möglichkeiten in das Leben der Gemeinschaft einzubringen. Verantwortung für das Projekt, Eigenverantwortung & Leistungsbereitschaft zum Wohle des Gemeinschaftsprojektes sind Grundvoraussetzungen für das Gelingen. Wir streben die gleichberechtigte Aufteilung der anfallenden Arbeiten und Finanzbeiträge an, wobei ein Tausch des einen gegen das andere möglich sein soll. Rollenklischees und Geschlechtervielfalt müssen immer wieder thematisiert und beobachtet werden. Wir bemühen uns um gewaltfreie, mitfühlende und wertschätzende Kommunikation, d.h. wir hören einander aufmerksam zu und teilen uns aufrichtig mit. Diese Offenheit braucht Schutz und Vertrauen. Wir erkennen den Wert der/s Einzelnen mit allen Stärken und Schwächen an und unterstützen ihre/seine Weiterentwicklung. Wir suchen und finden, was uns verbindet.
Als Entscheidungsmethode haben wir uns für den Konsent entschieden. Oberstes Ziel ist die gemeinsame Suche nach einer für alle guten Lösung. Ein schwerwiegender Einwand kommt einem Veto gleich und bedeutet, dass der Beschluss noch einmal überdacht und ein Kompromissvorschlag erarbeitet werden muss. Durch Aushänge, Mails oder im Plenum werden diese Entscheidungen für alle Transparent und können bei Bedarf überdacht werden. Das Zusammenleben möchten wir so weit wie möglich nachhaltig gestalten, aber den unterschiedlichen Entwicklungsstufen/ Sichtweisen individuellen Gestaltungsraum geben. Für die Gemeinschaftsräume und Aktivitäten achten wir darauf möglichst ausschließlich verpackungsarme, regionale und umweltfreundliche Produkte zu verwendet. Geplant ist, dass wir auf dem Gelände unsere eigenen ökologischen Lebensmittel anbauen und dass wir für unsere Gemeinschaftsküche nur vegetarisch-biologische Lebensmittel beziehen. Fleischkost ist in den privaten Küchen der Wohneinheiten erlaubt. Wir akzeptieren, dass die Mitbewohner auf verschiedenen Entwicklungsstufen stehen. Deshalb sollen alle genannten Bereiche (ökologie, Ruhe, Suchtmittel, Klimaschutz, Religion, Gesundheit, Weltanschauung...) auch ein langfristiges Ziel für die individuelle Lebensweise sein.
Wir möchten den individuellen Bedarf an Besitz minimieren und durch die gemeinsame Nutzung von beispielsweise Büchern, Werkzeugen, Gartengeräten, Autos, Waschmaschinen und Anderem effizienter konsumieren. Wir sind uns bewusst, dass wir mit unserem Konsum großen Einfluss auf den ökologischen und sozialen Zustand unserer Erde ausüben. Wir prüfen bei dem, was wir gemeinschaftlich einkaufen, ob Material, Verpackung, Herkunft und Transport ökologisch und sozial vertretbar sind. Eine Selbstversorgung, nicht nur mit Nahrung sondern auch in weiteren Lebensbereichen (Bauen, Gesundheit, Verwaltung, Kultur, Energieversorgung, Bildung) wird von uns, soweit wie möglich angestrebt. Es gilt unser aller Bewusstsein zu entwickeln für einen genügsamen, innovativen Lebensstil, den schonenden Umgang mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen, den Umwelt- und Tierschutz und soziales Miteinander.
Wie wollen wir in MagdeDorf wirtschaften? Die Arbeit wird selbstverwaltet, selbstorganisiert und bedürfnisorientiert gestaltet. Die gerechte Wertschätzung von Arbeitskraft und Lebenszeit spiegelt sich darin, dass alle Arbeiten innerhalb der Gemeinschaft gleich geachtet und bewertet werden. Um die Grundbedürfnisse (Essen, Wohnen, Gesundheit etc.) zu erfüllen, ist jede/r für ihren/seinen persönlichen Unterhalt selbst verantwortlich. In persönlichen Notlagen kann die Gemeinschaft zusammen mit den Betroffenen nach einer Lösung suchen. Es ist geplant gemeinschaftliche Wirtschaftsbetriebe zu gründen und so einige hauptberufliche Tätigkeiten z.B. in Kita, Bioladen, Gärtnerei, Werkstätten... zu schaffen. Damit auch finanziell schwächere Menschen in der Gemeinschaft leben und arbeiten können wird versucht, z. B. über Sozialwohnungen, spezielle Fördermittel, gegenseitige Kredite und verschiedene Modelle gemeinsamer ökonomie einen Ausgleich zu finden. Wir wollen einen Ort der Begegnung für soziale Projekte, gesellschaftliche Gruppen und lokale Initiativen schaffen. Wir wünschen uns, dass ein lebendiger Kontakt mit unserem Umfeld entsteht. Es soll regelmäßig Feste, Veranstaltungen verschiedenster Art, Flohmärkte und anderes geben. Um unsere Gemeinschaft zu stärken und gesellschaftspolitisch wirksam sein zu können, streben wir vielfältige Kooperationen (ideelle und materielle Vernetzung) an. Wir wollen unser Leben so sinnvoll und lebenswert wie möglich gestalten.